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Kirgistan

Kirgistan hatte es mir schon bei meinem ersten Besuch angetan. Damals (2004) haben wir, bevor wir in Almaty in den Zug nach China stiegen, eine dreitägige Vorreise durch dieses abgelegene Gebirgsland gemacht, hatten dabei aber nur den nördlichen Rand kennengelernt. Damals war es meine Schwäche für den kirgisischen Schriftsteller Tschingis Aitmatow, die mich hierher trieb.

Als wir über die einsame Hochebene fahren in Richtung Naryn fahren, unserem ersten Quartier, kommen uns alte sowjetische Laster mit Wohnwagen für die Sommerlager für die Hirten entgegen. Mir geht spontan die Geschichte "Du Pappel mit dem roten Kopftuch" durch den Kopf . Am nächsten Tag fahren wir über den Dolor Pass (3050 m). Dieser Pass spielt in dem Buch eine große Rolle. Es ist die Geschichte eines LKW Fahrers, der die Widrigkeiten der Natur falsch eingeschätzt hat.

Unser Fahrer heißt Arsen und ist Tatare, unsere Reiseleitern ist Kirgisin und heißt Nazgöl. Sie spricht hervorragend Deutsch und war schon in Deutschland, ihre Lerngruppe in der Schule hatte eine Projektarbeit gewonnen. 15 Schüler durften für zwei Wochen nach Düsseldorf fahren. Beide sind nur wenig älter als 20.  Naryn ist ein verschlafenes Kaff, das wie auch die anderen kleinen Städte auf unserer Route noch sehr sowjetisch wirkt. Es wird sehr bald klar, dass das Land zu den Verlierern der Auflösung der Sowjetunion gehört. Elektrischer Strom steht in dem Gästehaus, in dem wir übernachten, wie im ganzen Land nur wenige Stunden zur Verfügung. Wasser zum Duschen und für die Toiletten gibt es nur um 6 Uhr morgens. Um Devisen zu verdienen, wird der Strom des größten Wasserkraftwerks nach Kasachstan exportiert. Ex-Sowjetrepubliken wie Estland denken über die Einführung des Euro nach, der Nachbar Kasachstan verdient sich dumm und dämlich mit dem Export von Öl und Gas, die Kirgisen sind wieder auf ihre Viehherden zurückgeworfen wie seit Jahrhunderten. Außerdem kommen uns auf der Schotterpiste nach Kaschgar schwerbeladene LKW mit Schrott entgegen. Kirgistan verkauft die alte ruinierte, von den Sowjets gebaute Schwerindustrie als Schrott in das rohstoffhungrige China, in entgegengesetzter Richtung bringen sie Unmengen an chinesischen Konsumgütern ins Land.

Nach der Überquerung des Dolor Passes fahren wir an der Südseite des wunderschönen Issykkul Sees entlang, auch er kommt in den Werken von Aitmatov so oft vor. Es ist der 9.Mai. Es ist Feiertag, Ende des Zweiten Weltkriegs. Im nächsten Übernachtungsort Karakul gibt es im Gästehaus durchgehend Strom weil Feiertag ist. Im Fernsehen laufen alte sowjetische Kriegsfilme. Aber fließendes Wasser aus der Leitung fehlt, es wird auf die Gemüsefelder geleitet. In der Toilette steht ein Fass mit mit Flusswasser mit einer großen Schöpfkelle. Kirgistan hätte große Möglichkeiten im Tourismus, aber ohne Strom und fließendem Wasser werden alle Projekte scheitern.

Kasachstan

Wir fahren zum Grenzübergang Kegan durch ein wunderschönes Tal, das streckenweise an den Schwarzwald erinnert. Auf unserer ersten Fahrt 2004 sind wir hier in umgekehrter Richtung entlanggekommen. Unser damaliger Fahrer Sergej hatte uns wilde Geschichten erzählt über den Anbau von Opium und Marihuana in diesem Tal. Unter Stalin sei es legal gewesen als Rohstoff für Arzeneimitteln, jetzt sei es illegal, es würde aber immer noch produziert. Außerdem hatte er uns die Steinhaufen des Timmerlan gezeigt. Durch dieses Tal sind die Mongolen in den Krieg nach Westen gezogen, die Soldaten mussten jeweils einen Stein auf einen Haufen legen, auf dem Rückmarsch wieder. Der erste Haufen war immer größer als zweite, am Unterschied wurden die Kriegsverluste festgemacht.

Der Übergang liegt auf einer Hochfläche auf 2000 m. An der Grenze stellt der kasachische Zöllner lakonisch fest, dass das Visum meiner Frau falsch sei. Es war in der kasachischen Botschaft in Berlin falsch datiert worden und wir haben es nicht gemerkt, das Reisebüro in Berlin aber auch nicht. Der Grenzer lässt sie nicht einreisen, wir versuchen ihn zu bestechen. Er lehnt ab, hat Angst wegen seinem Job, es gebe gerade eine Anti-Korruptionskampagne. Nazgöl legt sich gewaltig ins Zeug, sie ist sehr empört über das Verhalten des Grenzers, sie kann Kasachen eh nicht leiden. Wir prüfen die Variante nach Kirgistan zurück, damit sie dann über die Hauptstadt Bischkek ausreisen kann. Zuerst wollen die kirgisischen Zöllner den Stempel ändern, aber der Chef der Grenzer lehnt es ab, weil das Visum für dieses Land mit dem Tag abgelaufen ist und der nächste Flug über Bischkek raus nicht mehr erreicht werden könne. Irene sitzt fest, kann weder vor noch zurück, ein Alptraum. Die Kasachen wollen ihr noch nicht mal einen Aufenthaltsraum geben, obwohl ihr Teil des Übergangs ein relativ großes Gebäude hat und elektrischen Strom. Ihre Abfertigung ist computergesteuert, man muss sich fotografieren lassen. In der Not erweisen sich die Kirgisen als fair und stellen Irene in ihrem kleinen Gebäude einen kleinen Raum mit einer Liege zur Verfügung. Es gibt keinen Strom, keine Heizung, nachts wird es sehr kalt hier oben, und kein fließendes Wasser.

Als einzige Lösung bleibt, dass wir drei nach Almaty fahren mit Irenes Pass um ein Ersatzvisum zu besorgen. Ich fahre mit schlechtestem Gewissen los. Nazgöl glaubt herausgefunden zu haben, dass in Almaty eine kasachische Reiseleiterin auf uns warten würde, um mit mir zur Visabehörde zu gehen. Aber es ist Samstag, unsere "Verhandlungen" hatten vier Stunden gedauert und die Fahrt nach Almaty dauert auch 4 Stunden. In Almaty dauert es eine Stunde, bis die kasachische Reiseleiterin auftaucht, die sich kümmern soll. Sie gibt mit gleich zu verstehen, dass vor Montag nichts zu machen sei. Im Außenministerium sei jetzt niemand. Irene war davon ausgegangen, dass ich vielleicht um Mitternacht mit einem korrekten Visum zurück bin. Am Sonntag ruft sie eine Freundin an. Die verspricht ein Visum für 600 Dollar (!) zu beschaffen. Erst war von 11 Uhr die Rede, dann von 14 Uhr, dann sollte es 16 Uhr sein. Ich sehe meine Nullflugzeug-Reise allmählich scheitern, am Montagabend müsste ich den nächsten Zug besteigen, Irene sollte am selben Abend nach Hause fliegen. Um 17 Uhr dann der Anruf von unserer kasachischen Reiseleiterin, ihre Freundin habe kalte Füße bekommen, zuviele Leute würden schon von der Sache wissen, wir müssten uns bis Montag um 10 Uhr gedulden, dann arbeite man im Außenministerium. Ich bin extrem frustriert, kann keinen Kontakt mit Irene aufnehmen, sie hat ihr Handy zu Hause gelassen. Angeblich ist ein kasachischer Beamter dagewesen und hat vermeldet, es gehe ihr gut, sie habe ein Zimmer und werde verpflegt.

Am Montag ruft sie um 9.30 Uhr an und sagt, die Kasachen würden ihr grundsätzlich ein neues Visum verweigern mit der Begründung, sie habe kein gültiges kirgisisches Visum. Erst wenn sie das habe, könne sie nach drei (!) Tagen ein kasachisches beantragen. Ich kriege eine unglaubliche Wut auf die kasachischen Behörden, die haben schließlich durch den Schreibfehler ihrer Botschaft den ganzen Schlammasel ausgelöst.  Wenigsten habe ich inzwischen die deutsche Botschaft erreicht, es ist Pfingsten und es ist nur eine Notfallnummer per Handy ereichbar. Eine sehr bemühte Dame, auch sie hatte inzwischen über andere Kanäle vom Fall meiner Frau erfahren, hat das kirgisische Konsulat in Almaty erreicht, sie haben versprochen ein Visum auszustellen. Wir gehen sofort hin, wir kriegen Formulare, müssen 90 Euro bezahlen und von Irenes Pass umständlich ein Passfoto herstellen. Eine Frau Ussmanova will uns das Visum am Dienstag um 16 Uhr geben. Eine nochmalige Intervention der Frau von der deutschen Botschaft bewirkt dann, das es am Montagnachmittag um 16 Uhr fertig ist. Dann rollt die Logistik des Reisebüros an.

Um 15.20 holen mich zwei Männer mit Bodyguardstatur vom Hotel ab, der Verkehrsdauerstau von Almaty bewirkt, dass wir das Visum erst um 16.30 abholen können, aber es ist wirklich da.  Die Männer haben 2000 Dollar dabei, die unser Berliner Reiseveranstalter vorgestreckt hat, sie sollen das Geld an der Grenze einem kirgisischen Fahrer übergeben, der von Bischkek aus den Grenzübergang parallel ansteuert, um Irene dorthinzubringen, damit sie von dort über Moskau nach Berlin fliegen kann. Gesamtkosten des Schreibfehlers: Über 3000 Dollar. Um 20.30 erreichen wir den einsamen Übergang. Mein Zug ist seit einer Stunde weg. Die kasachischen Grenzer lassen sich dazu herab, das ich ohne selbst einen Stempel zu bekommen, Irene auf der kirgisischen Seite aufsuchen kann. Sie ist völlig überrascht, mich zu sehen, hatte sich schon wieder unter die Decke gesteckt, hier oben ist es kalt, in Almaty waren es 30 Grad. Ich übergebe ihr ein Fresspacket. Vor allem das Mineralwasser ist hochwillkommen, sie hatte immer süßen Tee bekommen. Immerhin hat sie ein bischen Glück im Unglück gehabt, einer der beiden Zöllner konnte etwas Englisch, hat sie von seinem eigenen Essen mitversorgt, er bringt es aus Karakul mit. 4 Tage am Stück hat er Dienst. Der andere Zöllner sei ständig besoffen gewesen. Sie hat irgendwann beobachtet wie ihr Gesprächspartner und ein Grenzsoldat ihm ein Gewehr abgenommen haben. Ein Grenzsoldat stempelt bei Kerzenschein das Visum und trägt es in eine dicke Kladde ein. Dann verabschieden wir uns zum zweiten Mal unter besonderen Umständen an diesem Übergang. Arsen, der tatarische Fahrer begrüßt Irene mit den Worten "Welcome back in Kirgistan", sie fahren los ins Dunkel auf der Schlaglochpiste nach Bischkek, ich fahre mit meinen Bodyguards zurück nach Almaty.

Um 2.30 Uhr bin ich zurück im Hotel, um 3.30 werde ich zum Flugplatz nach Almaty gebracht. Ein Inlandsflug bringt mich um 6 Uhr nach Astana, der offiziellen Hauptstadt dieses Landes. Mein Nullflugzeug Konzept ist in Kasachstan gescheitert, aber der Flug ermöglicht es mir, meinen gebuchten Zug 10.30 Uhr nach Kiew zu ereichen. Wenn es nicht noch einen Zwischenfall gibt, wird es 98 % Nullflugzeugreise. Hätte ich diesen Zug nicht erreicht, wäre das ebenfalls tagesscharfe Visum für Russland abgelaufen, also bin ich den Kompromiss eingegangen. Andernfalls hätte ich gleich von Almaty aus fliegen müssen.

Um 8 Uhr landet die Maschine in Astana. Ursprünglich hätte ich einen Tag hier Zeit gehabt. Die Stadt, das alte sowjetische Zelinograd, ist sehenswert. Ein futuristisches Kunstwerk in der Steppe. Norman Foster und viele andere Stararchitekten haben sich hier ausgetobt zum Beispiel in Form von einem Hochhaus in Gestalt des Dollarzeichens. Der Bauwahn ist der gleiche wie in China, aber keine chinesische Stadt kann es mit dem Formenreichtum von Astana aufnehmen. Auftraggeber dieses Projekts in der Steppe ist der Präsident Naserbajew, seit 1991 im Amt.   Hier verbaut er seine Öl- und Gasmilliarden, der Rest dürfte auf  seinen Privatkonten in der Schweiz liegen, man sagt ihm ein zig Milliarden schweres Privatvermögen nach. Die Dörfer entlang der Bahnstrecke nach Kiew sehen nicht so aus, so aus als ob sie von diesem Reichtum etwas abbekämen. Ich kann die Stadt vom Taxi aus anschauen, es steht im Dauerstau und braucht vom Flughafen zum Bahnhof genauso lange wie der Flug von Almaty gedauert hat. Jedes zweite Auto ist ein schwerer Geländewagen wie in Almaty auch. Wenn es doch einen "trickle down effect" der Ölmilliarden gibt, dann wird er im Stau sichtbar. Eine halbe Stunde vor Abfahrt bin ich am Bahnhof, ein Bau im stalinischen Zuckerbäckerstil, was für ein Kontrast. So setzt sich jeder Diktator seine Baudenkmäler.

Russland

Der Zug von Astana nach Kiew verkehrt zweimal die Woche, einmal führt er sogar einen Kurswagen nach Berlin, Fahrzeit drei Tage.  Durch den Zerfall der Sowjetunion bedingt muss er viermal eine Grenze überqueren, von Kasachstan nach Russland, von Russland wieder nach Kasachstan, von dort wieder nach Russland, schließlich von Russland in die Ukraine. Achtmal wird kontrolliert, insgesamt einen halben Tag steht der Zug an einer Grenze herum.
Ich teile mein Abteil mit einem 82jährigen Mann. Es ist Russe und lebt in Kasachstan, war Partisan im Zweiten Weltkrieg und fährt zu einem Veteranentreffen nach Sotschi, eine Zwei-Tages Fahrt. Er ist anfangs sichtlich irritiert, sein Abteil mit einem Deutschen teilen zu müssen. "Brillianty, brillianty" sagt er bei jeder Grenzkontrolle und macht eine wegwerfende Handbewegung. Ich verstehe dass so: In der Sowjetzeit habe es diesen Kontrollquatsch mit Grenzen nichtgegeben, die Bahnlinie hat sich damals nicht an den Republiksgrenzen orientiert. Der alte Mann wird versorgt von seiner "Babka". Es ist seine Frau, deutlich jünger als er. Sie muss im benachbarten Billig-Schlafwagen übernachten. Der hat keine Abteile sondern ist ein Schlafsaal auf Rädern. "Babka" versorgt ihn dreimal am Tag mit Essen, Trinken und Tabletten. Er hat als Veteran einmal im Jahr das Recht, umsonst eine Bahnreise im gesamten Gebiet der Ex-Sowjetunion zu unternehmen, selbstverständlich im Schlafwagen. Sie muss zahlen, daher fährt sie im  Schlafsaal auf Rädern.

Nach seiner zweiten Mahlzeit bekomme ich "Tuscht Tuscht" angeboten, einen selbstgebrannten Schnaps. Ich trinke einen kleinen Schluck, dass fördert die Kommunikation erheblich. Der Waggon der "Babka" hat einen exellent deutschsprechenden Schaffner, er heißt Valerie, ein Ukrainer, der lange Zeit in Stuttgart gelebt hat. Er findet es toll, dass ein Deutscher die Strecke befährt, das sei ungewöhnlich. "Normale" Deutsche fliegen halt von Kasachstan nach Hause. Er klärt mich auf, dass die Verwendung des Wortes "Babka" (kurz für Babuschka) durch einen Ehemann für seine Frau nicht so nett ist. Aber über Valerie kann ich mich überhaupt mit den beiden alten Leutchen unterhalten.  Am zweiten Tag wird es sowieso sehr kommunikativ im Schlafwagen. Zwei Russen und ein Kasache aus dem Nachbarabteil wollten den alten Mann und mich zu einen Fress- und Saufgelage überreden. Es ist eben kein Vorurteil, dass Kommunikation mit russischen Männer über Wodka läuft. Der Alte und ich schlagen uns tapfer, schaffen es aber nicht besoffen zu sein. Eine halbe Stunde nach dem Ende des Gelages dringen massive Schnarchgeräusche herüber.

Der Zug fährt über Orsk, Uralsk und Saratov an der Wolga. Die brettebene kasachische und südrussische Steppe geht langsam über in eine durch immer mehr Wälder bedeckte Hügellandschaft. Birken, Fichten und Kiefern bestimmen das Bild, alles sehr heimatliche Perspektiven. Wir sind wieder in Europa, zumindest der traditionellen geografischen Definition nach.

Der Zug überquert die Wolga am frühen Morgen. Ein gewaltiger Strom, bei Saratov ähnelt er einer Seenlandschaft. Der Berliner Kurswagen wird in Saratov abgehängt, wäre ich mit ihm gefahren, hätte ich noch ein teures weißrussisches Visum gebraucht. Also fahre ich über die Ukraine, das erste visafreie Land seit Thailand. Der alte Mann und seine Babka müssen hier umsteigen, wir verabschieden uns freundschaftlich.


Ukraine

Im Kiew habe ich einen Tag Aufenthalt, der Zug aus Astana kommt erst zwei Stunden nach Abfahrt des des täglichen Zuges nach Berlin an. Macht nichts, Kiew ist eine sehr schöne Stadt. Ich war 1983 einmal dort. Es ist interessant zu beobachten, was sich nach der der langen Zeit und dem Systemwechsel alles verändert hat. Die Jugendstilfassaden der Jahrhundertwende sind unverändert imposant ebenso wie die Zuckerbächerbauten der Sowjetzeit. Allerdings sind sie häufig völlig zugepflastert mit großen Werbetafeln. Sehenswert sind die großen Kathedralen mit ihren goldenen Kuppeln, sie geben der Stadt ihr Gepräge. Sehr entspannend ist es, an den Uferpromenden des Dnjepr entlang zu laufen. Sie liegen hoch über dem Fluss und bieten einige sehr schöne Perspektiven. Dahinter sind großzügige Parkanlagen. Allerdings könnte die Lebensqualität in der Stadt höher sein, stünden nicht auch hier ständig Geländewagen im Stau.

Die letzte Etappe lege ich im täglich zwischen Kiew und Berlin verkehrenden Schlafwagenzug zurück. Die Waggons sind die modernsten seit Australien und die Abteile sind genauso unbequem wie dort. Ich teile das Abteil mit einem Geschäftsmann aus dem Allgäu. Er fährt oft diese Strecke, nutzt sie als Abwechslung zum Flugzeug.  Er besitzt in Berlin ein Haus und will dort nach dem rechten sehen. Ich lese zum ersten Mal seit seit 8 Monaten wieder ausgiebig "Die Zeit", Einstimmung auf Deutschland. An der polnischen Grenze hat der Zug drei Stunden Aufenthalt, er muss umgespurt werden wegen der schmäleren europäischen Spurbreite. In der Dämmerung rollt der Zug durch Polen, am frühen Morgen ist er an der deutschen Grenze in Frankfurt (Oder), mein Sohn studiert hier seit acht Monaten. Um 7.40 Uhr mit zwanzig Minuten Verspätung ist der Zug in Berlin-Lichtenberg. Ich fahre mit der S-Bahn und dem Bus nach Hause, um 8.30 Uhr bin ich da. Geschafft !!!

Folgenden Reisebüros waren an der Organisation der Reise beteiligt:

Reisebüro Pfeiffer, Wuppertal (Frachtschiff)

Inti - Reisen, Deggingen (Südamerika)

Nautilus-Reisen, Berlin (Vermittler für Phönix-Reisen, Bonn)

Gisela Lenthin, Berlin (Australien)

Lernidee-Reisen (Asien)

Ich bedanke mich besonders bei Frau Probost und Herrn Fink für die Unterstützung in schwierigen Situationen.

Über Anmerkungen und Kommentare würde ich mich freuen. Bitte schicken an

                 siedow.elsbach@t-online.de


                                                     Gerhard Elsbach im Oktober 2008